Im Auftrag des Gewürzverbandes führte der nach DIN EN ISO 17043 akkreditierte Eignungsprüfungsveranstalter proof-ACS in Q3/2024 einen umfassenden Laborvergleich zur Bestimmung von MOSH/MOAH in Gewürzen durch. Ziel der Vergleichsuntersuchung war es, eine Bestandsaufnahme zum Stand der Technik hinsichtlich der Quantifizierung von Mineralölkohlenwasserstoffen mittels HPLC-GC-FID in komplexen Matrices wie getrockneten Gewürzen zu erhalten. Gewürze zählen aufgrund ihres hohen natürlichen Gehaltes an gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen zu den herausforderndsten Lebensmitteln hinsichtlich der Bestimmung von MOSH/MOAH mittels klassischer HPLC-GC-FID Technik. Sowohl in der MOSH- als auch in der MOAH-Fraktion können sehr starke Überlagerungen mit den biogenen Störsubstanzen auftreten, die eine korrekte Interpretation der Analysedaten erschweren. Im Laborvergleich wurden insgesamt sechs unterschiedlich stark kontaminierte Proben zur Analyse bereitgestellt, davon jeweils zwei Proben Majoran, Zimt und Nelke.
17 Labore nahmen an der Vergleichsuntersuchung teil, wovon 16 Teilnehmer Ergebnisse berichteten. Das Labor Lommatzsch und Säger erfüllte als einziges der Labore die gestellten Vergleichsbarkeitskriterien (|z-Score| ≤ 2) für alle geforderten Analyseparameter (je sechs Ergebnisse für MOSH und MOAH). Der Laborvergleich stellt einmal mehr heraus, dass insbesondere bei schwierigen Matrices wie Gewürzen fachliche Expertise hinsichtlich der sachgemäßen Probenaufarbeitung und Dateninterpretation zur korrekten Bestimmung von MOSH/MOAH unerlässlich ist. Unsere unten dargestellten HPLC-GC-FID Chromatogramme zeigen, wie sauber aufgearbeitete Gewürzproben aussehen können. Zur Absicherung der Ergebnisse wurde zusätzlich die zweidimensionale Gaschromatographie (GCxGC-MS/FID) eingesetzt, mit deren Hilfe MOSH und MOAH eindeutig von den co-eluierenden Störsubstanzen abgegrenzt werden können.